Shadowrun Berlin

Die Online Erweiterung von Andreas AAS Schroth

Brennpunkt: Drakequartier [2/2]

Das Drakequartier

// Dateiupload von .REZ // 01.11.2080 – 20:22:22 – FORTGESETZT

Hinweis: Locations ohne „SRB“-Locatiomarker werden im Quellenband „Berlin 2080“ beschrieben.

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SRB005 > Drake International Industries 
Mitte – Stülerstraße 2

Der Immobilien- und Hochtiefbau-Konzern Drake International Industries möchte sehr gerne am weiterhin wachsenden Berliner Bau- und Immobilienmarkt partizipieren und hat diesem Anspruch mit dem Drakequartier ein erstes, deutliches Zeichen gesetzt. In seinem Bürobau an der Stülerstraße befindet sich neben dem Quartiersmanagement eine Repräsentanz des Unternehmens mit Planungs- und Architekturbüros, mondänen Empfangs- und Präsentationsräumen, einem Architecture Showroom und VR-Arbeitsplätzen für 50 Immobilienvertriebler. 

Drake International Industries kommt verdammt spät zum Berliner Immobilien-Futtertrog und weiß das auch. Den regulären Gesetzen des Marktes nach müsste das Unternehmen in billige Randlagen investieren und mit viel Mühe und langfristiger Infrastrukturentwicklung rentable Wohn- und Geschäftsquartiere entwickeln. Damit bliebe es allerdings im Stadtbild weitgehend unsichtbar, und das scheint gegen deren Ego zu gehen. Vielmehr scheint sich der Konzern in Premiumlagen einzukaufen, auch wenn das angesichts der Immobilienblase irre Gelder kostet: Im Zentrum präsent zu sein, scheint das Geld wert.
 .root

Gerüchte wollen wissen, dass auch GENOM verstärkt in Berlin aktiv ist. Ob deren Aktivitäten allerdings unmittelbar mit Drake verbunden sind, bezweifele ich. Vielmehr scheint Drake darauf abzuzielen, irgendwo und möglichst zentral in Berlin ein „Birsfelden II“ zu errichten: Ein funktionierendes, modernes Stadtviertel, mit dem der Konzern beweist, dass er Dinge kann, für die S-K und Konsorten nur zu doof waren. /Sarkasmus off
 .rez

SRB006 > Konrad-Adenauer-Haus
Mitte – Klingelhöferstraße 8

Die Berliner haben Regierung und Parlament der ADL nie verziehen, bei Nacht und Nebel aus Berlin verschwunden zu sein und Hannover zur Hauptstadt gemacht zu haben (natürlich möchte kaum ein Berliner, dass Berlin je wieder Hauptstadt wird, aber motzen kann man ja trotzdem). Obwohl die Berliner dadurch grundsätzlich keine Fans bundesdeutscher Parteien sind, wird doch kaum eine so sehr gehasst wie die Christliche Volkspartei CVP: Sie war in den entscheidenden Jahren 2014–2030 an der Macht (2014 bis 2018 in Koalition mit der SPD unter CVP-Kanzler Klaus Meißner, derselbe 2018 bis 2022 in Koalition mit der LDFP, 2022 bis 2026 CVP-Kanzler Norbert Menges mit absoluter Mehrheit, 2026 bis 2030 derselbe in Koalition mit der LDFP), und auch 2055 beim de-facto-„Verkauf“ des anarchistischen Berlin an die Großkonzerne saß die CVP im Chefsessel, damals mit Bundeskanzler Bernd Mertens.

Der Berliner Sitz der CVP war somit schon immer ein bevorzugtes Anschlagziel. Während früher aber meist Eier oder Farbbeutel gegen die Glasfront mit den in Dauerschleife laufenden Heile-Welt-Parteispots geschleudert wurden, hat sich die Frequenz und die Munitionierung seit Beginn der Grenzschikanen [#dp:berlin S.6f] [#berlin2080 S.16 u. 31] deutlich verschärft. Seit Monaten stehen Sternschutz-Sondereinheiten, Absperrgitter und Panzersperren entlang der Straßenfront; der Zugang wird nur vorab angemeldeten Besuchern gestattet, die zudem eine Scannerschleuse für Sprengstoffe, Waffen und Cyberware durchlaufen müssen. 

Mit dem „Verrat“ der Reinickendorfer Abgeordneten und CVP-Politikerin Sofia Nordin [#berlin2080 S.8, S.16, S.57f] hat sich das Umfeld des Konrad-Adenauer-Hauses beinahe in eine Kriegszone verwandelt: Die an sich sechsspurige Klingelhöferstraße ist auf nur noch vier Spuren verengt, der Verkehr kommt zu Stoßzeiten trotz weitläufigen Umleitungen und intelligenter Verkehrsplanung regelmäßig vollständig zum Erliegen. Auch finden verstärkt Fahrzeugkontrollen durch den Sternschutz statt – Runner mit „auffälligen“ oder auch „auffällig unauffälligen“ Fahrzeugen (wie Pizzatrucks, die durch das Gewicht ihrer Panzerung schwer auf ihren Achsen liegen) sollten sich vorsehen. 

Zu den wichtigsten Berliner CVP-Politikern zählt neben Sofia Nordin (noch immer BA Reinickendorf, zumindest bis zur juristischen Klärung des Falls), Gregor Thielke (BA Schönefeld) und Fabian von Wittich (BA Potsdam) vor allem der Berliner CVP-Chef Dr. Adam Luger, ein Ziehschüler der „ewigen Innenministerin“ Sandra Sagehorn mit nachrichtendienstlichem Hintergrund. Auch die CVP-Kandidatin für Spandau, Dr. Katrin Lara Wegener, soll nicht unerwähnt bleiben.

Klingt, als habe Zoé in letzter Zeit einige Bessergestellte kutschiert.
AK Pulco

Kann man so sagen. Bin trotzdem froh, dass es vorbei ist. Kinder reicher Eltern können sehr anstrengend sein, gerade wenn sie sich für extrem „Straße“ halten.
Zoé

SRB007 > Der Kleine Figurengarten
Mitte – Tiergarten

Nur wenige Statuen und Kunstobjekte des Tiergartens haben die Anarchie überlebt, und viele davon passten einfach nicht zum japanisierten Neuentwurf des Stadtparks. Während ein paar Einzelstücke verkauft bzw. verschenkt wurden – die meisten an die Preußenstiftung – hat man einige ausgewählte Einzelobjekte in den Figurengarten umgesiedelt. Weitgehend abgeschnitten und durch blickdichte Hecken vom Rest des Tiergartens getrennt, sind im Figurengarten acht Skulpturen um ein recheckiges Rosenbeet und einen zentralen Brunnen verteilt. Am Rand des Gevierts ziehen sich rot getünchte Rosenbögen, unter denen historische Bänke aus dem alten Tiergarten zum Verweilen einladen. Den westlichen Abschluss bildet die Pergola aus dem früheren Rosengarten. Der Figurengarten wird von den meisten Besuchern des Tiergartens übersehen und ist daher für intime Stelldichein und nachts auch für diskrete Übergaben recht beliebt. 

Bei den Skulpturen handelt es sich größtenteils nur um Reste einstiger Personengruppen. Zum Beispiel ist die „unbekannte Muse“ rechts der Pergola tatsächlich ein Teil aus dem Sockel des früheren Goethedenkmals von Fritz Schaper, und die Haydn-Statue rechts daneben war einmal Teil einer Doppelskulptur von Haydn und Mozart. Die beinahe makellos erhaltene Bronzestatue der Diana hingegen kommt überhaupt nicht aus dem Großen Tiergarten, sondern stammt aus dem Rosengarten im Humboldthain.
Node

SRB008 > Zoo Terrassen
Mitte – Katharina-Heinroth-Ufer

Am Nordende des Zoologischen Gartens befinden sich die Zoo Terrassen, ein aus zwei Ebenen bestehendes Aussichts-Café mit herrlichem Blick über das Karkadann-Gehege [#schattenhandbuch1 S.123] nach Süden bzw. über den Landwehrkanal Richtung Tiergarten nach Norden. Bummler und Radfahrer nutzen gerne den zwischen Zoo-Gitterzaun und Landwehrkanal verlaufenden Spazier- und Radweg, durch den man immer wieder auch Blicke auf einzelne Zoo-Tiere werfen kann. Wer dadurch spontan Lust bekommt, den Zoo zu besuchen, kann diesen auch durch das Café der Zoo Terrassen als drittes, neues Tor neben dem historischen Löwentor (Hardenbergplatz) und Elefantentor (Budapester Str.) betreten. Kulinarisch sind die Zoo Terrassen nicht weiter bemerkenswert, erfreuen sich aber wegen ihrer langen Öffnungszeiten speziell im Sommer großer Beliebtheit: Auch viele Zoobesucher genießen es, am Ende ihres Besuches hier einzukehren und zuzusehen, wie der Zoo zur Ruhe kommt. 

Der Cafébetrieb bringt es mit sich, dass an den Zooterrassen weit mehr Gewusel herrscht als an den eigentlichen beiden Haupttoren – ein guter Zugangspunkt, sollte man einmal diskret den Zoo betreten wollen.
 .krah

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