Shadowrun Berlin

Die Online Erweiterung von Andreas AAS Schroth

Drachenbrut 05 | Von Dämonen und Engeln (6)


HARBURG – 2044

Ein Schemen huscht zwischen den Erdhaufen auf der Baustelle umher.

Voller Panik hat er das Landen des einen Helikopters bemerkt; der zweite kreist noch immer über dem Areal.

Auf der Baustelle gibt es zu keiner Seite eine Deckung, die dem Zaun näher als 50m wäre – viel zu weit für einen beherzten Sprint und ein Übersteigen des Zaunes. Schon hat seine Zoom-Funktion die Gatling-Guns des Helis und die Bewaffnung der Kon-Soldaten ausgemacht – bis hin zur Beschriftung ihrer Magazine: LIVE AMMO.

Immerhin, so denkt er sich, muß ich nicht dumm sterben – HanSec-Leute. Muß denen wohl doch mehr Ärger gemacht haben, als ich dachte.

Die HanSec-Gardisten bewegen sich in militärischer Formation. Tolstoi hatte darauf gehofft, daß sie sich im Gelände verteilen würden, auf die vage Chance hin, einen überwältigen und seiner AK habhaft werden zu können. So aber bleiben die Secs in Formation, punktgenau dirigiert vom „Eye in the Sky“, dem Helikopter.

Sein Hirn arbeitet auf Hochtouren. Er kann weiterhin umherlaufen, um immer, wenn der Heli zu nahe kommt, in einem Rohr zu verschwinden – aber er wird immer weiter von den Bodentruppen aus den Lagerplätzen der Rohre zurückgetrieben, hin zu offenen Baugruben und Erdhaufen.

Er blickt sich um. Der Heli ist gute 300m entfernt. Marke Nightwing – gepanzert – keine Chance, ihn a la Hollywood mit einem Pistolenschuß vom Himmel zu holen. Er schaltet um auf Thermalsicht, gibt aber angesichts der vom Sand reflektierten Hitze den Versuch auf, ein besseres Bild von den Bodenkräften zu erhalten.

Er hält inne, wälzt den letzten Gedanken in seinem Kopf umher. Dann taucht er eine Hand in den Sandberg, auf dem er flachbäuchig liegt, betrachtet sie mit Thermalsicht.

Vielleicht ist doch noch nicht alles vorbei.

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