Shadowrun Berlin

Die Online Erweiterung von Andreas AAS Schroth

Trashcave

Willkommen in der Höhle!

// Dateiupload von TOLSTOI // 20.10.2073 – 12:00:00

Das Trashcave in der Gerichtstraße in der Schmuddelecke des Vorzeigebezirks Mitte ist ein Bunkerclub, wie es ihn fast überall in F-Berlin gab und im alternativen Osten auch noch in fast jedem Kiez gibt: Planlos hineingebaut in ein zusammenhangloses Gewirr einstiger Miethauskeller, die im Zweiten Weltkrieg als Luftschutzbunker und irgendwann dazwischen auch mal als Gewerbekeller gedient haben mögen, eng, verwinkelt, dunkel, verwirrend und vor allem laut, besucht von allem, was die Straße hereinspült – oder mal eben von ihr verschwinden muss – und bevölkert von Leuten mit der Aufrüstung oder der genetischen Veranlagung, im Dunkeln zu sehen.

Wie es im Brennpunkt Wedding heißt: „Das TC zieht sich durch eine ganze Reihe von Kellern, das Mobiliar ist selbstgezimmert oder kommt vom Schrottplatz, die Wände sind unverputzt, das Bier und der hauseigen gebrannte Schnaps ‚Caveman‘ aber gut“. Dies plus die ohrenbetäubend laute Mucke – meist Cyberfunk oder Goblin Rock, gerne auch mal AggroVibe oder sämtliche Chips der Band Ultranator rauf und runter – gemischt mit dem klassischen Odeur unlüftbarer Kellerräume, in denen nonstop alles was brennt geraucht wird gibt einen guten Gesamteindruck wieder.

(OFFPLAY-TIPP: Wann immer die Charaktere ins Trashcave kommen, spiele ich „Disintegrating“ von Second Skin auf Loop in einer Lautstärke, dass wir uns am Spieltisch kaum noch verstehen können. Kommt gut.)

Das TC wird betrieben von einem Oger namens Rommel: Ein ebenso fetter wie muskulöser Fleischberg, haarlos, dafür über und über mit Hasstribals tätowiert, unter dem brachialen Äußeren aber durchaus vernunftbegabt und auf Business konzentriert, der in seiner spärlich bemessenen Freizeit Kitaro-RelaxSims slotted, einen Rauhhaardackel namens Rufus besitzt und eine ziemlich spießig eingerichtete 3-Zimmer-Bude Nähe Westhafen hat.

Das Trashcave liegt in bzw. unter einem Altberliner Mietshaus, dessen einstiger Gründerzeit-Luxus bestenfalls noch erahnbar ist. Eine Kellertreppe führt direkt von der Straße zur Eisentür des TC, in die – ganz klassisch – eine Klappe zur Gesichtskontrolle eingelassen ist. Die Security besteht aus einem in 2 Longhaul-unterstützten 24-Stunden-Schichten arbeitenden clubeigenen Team, das sich aus insgesamt 4 Norms (Kludde, Maik, Teelah und Pavel), 3 Orks (Barker, Kläffer und Wooph), 1 Zwerg (Scrappy) und 1 Trollin (Scoobie) zusammensetzt. Hauptaufgabe der Security ist neben dem Job, Schutzgelderpresser abzuwimmeln und Schlägereien mit Waffeneinsatz zu verhindern, den Gästen ein gewisses Gefühl von Sicherheit in Bezug auf das benachbarte Trümmergrab und die dort hausenden Ghule zu geben.

Im Inneren unterteilt sich das TC in mehrere Kellerräume, die je nach Größe und Architektur verschiedenen Zwecken dienen. Zu beachten ist im gesamten TC die relativ beengten Verhältnisse und die in den Gängen sehr niedrige Decke – nur die Räume ab Nr. 9 aufwärts sind hoch genug, dass ein Troll sich aufrichten kann.

1 Der Empfang: Kleiner Empfangsraum, in dem immer 2 Leute von der Club Security stehen. Besucher werden oberflächlich nach Waffen abgeklopft, alles was größer als eine Pistole oder länger als ein Armeemesser sowie alles was explodieren kann wird abgenommen und in einem Waschmittelkarton gesammelt. Der Eintritt kostet 3,– und zum Eintritt gibt es 1 Gratisdrinkdrink, wahlweise einen Caveman (hauseigener Schnaps, 45% Alkohol) oder ein Tannhäuser (Schwarzwälder Schwarzbier mit 15% Alkohol).

2 Fronttheke: Dieser kleine und sehr niedrige Raum diente früher als Kohlenlager, was man noch immer durch eine vermauerte Kohleschütte sehen kann. Auf zwei Ölfässern ruht eine Bretterkonstruktion, die als einfache Theke dient, hinter der meist der hagere Ork-Headbanger 4Roses Dienst schiebt. Da dieser Raum faktisch ein Durchgangsraum und die erste Gelegenheit zum Drinkholen ist, hat 4Roses wenig Zeit und viel zu tun: Faktisch gibt er nonstop Drinks raus, meist Tannhäuser.

3 Die Engelgruft: Neben vielem anderen ist Rommel ein großer Fan von alten Ufafilm-Devotionalien. An den Ziegelmauern dieses Raumes pinnen Repliken uralter Filmplakate, die selbst schon so etwas wie Museumswert haben. Prominentestes Exponat ist ein halb abgerissenes Filmplakat des „Blauen Engels“, um den herum sich mehr oder weniger zertrümmerte Engelsstatuen drängen (Mitbringsel von Stammgästen). Der Rest des Raumes ist wie im TC üblich mit Schrott eingerichtet: Ein altes Sofa, 2 Autositze, die Rückbank eines russischen Tiefladers, ein Regal mit Plastikmodellen von WWII-Jagdbombern, eine extrem hässliche Lava-Lampe, ein schräg an der Wand angebrachter Kondomautomat ohne Inhalt, auf dem Grablichte stehen, dazu eine Fernsehlampe mit Troddeln und ein runder Tisch, dessen Oberfläche über und über mit Aufklebern der unterschiedlichsten Art beklebt ist. Aufgrund des Lärms im Club, der jedes Belauschen so gut wie unmöglich macht, und da dieser Raum mit einer alten Gasschleusentür verschlossen werden kann, ist er ein beliebtes „Hinterzimmer“ für Runner und anderes Schattenvolk.

4 Tanzfläche: Dieser Tanzraum wird von Personen bevorzugt, die mit einer Deckenhöhe von 2 Metern kein Problem haben. In einer Ecke befindet sich eine für TC Verhältnisse gut bestückte Bar, und entlang des Randes des Raumes befinden sich alte Kinositze und Autositze sowie ein paar Stühle, auf denen man sich niederlassen kann. Als Tanzraum genutzt wird der Raum selten – meist zischt nur die Nebelanlage lustlos vor sich hin, während Lichtzerhacker jeden Rest an visueller Orientierung zunichte machen.

5 Sitzraum: Hier stehen ein paar niedrige und zerlöcherte Trollsize-Autositze und eine kühne Konstruktion aus Metall mit durchaus bequemen Sitzflächen aus Fellimitat, ebenfalls auf Bodenhöhe und damit für große Gäste geeignet. An den Wänden aus Ziegelstein hängen Radkappen verschiedenster Epochen, auf denen Teelichte abgestellt wurden. Weiteres Licht kommt durch einen hinter den Sitzmöbeln verlegten tiefroten Lichtschlauch. Eine aus heutiger Sicht nicht mehr erklärbare germauerte Empore macht den hinteren Teil des Raumes nur begrenzt nutzbar, weswegen man dort statt auf Sitzen zu kauern lieber auf einer von 2 wurmzerfressenen Matrazen herumliegt (und das auch nur wenn man nicht allzu groß ist).

6 Zwischenraum: Von diesem Raum, dessen einzig nennenswertes Feature ein dichtes Netz blinkender Christbaumlichterketten ist, geht ein Gang Richtung Notausgang und Abort ab. Im Gang gibt es kein Licht außer Streifen von Reflektorband, die an die Wände gepappt wurden. Eine (nachgemachte) Aufschrift in Frakturschrift verkündet „Der Endsieg ist nah“. Der Notausgang führt durch eine (verschlossene) Metalltür über eine Kellertreppe direkt in den Innenhof zwischen 4 Wohngebäude – allesamt Altbau und zum größten Teil verfallen – aus dem eine Hofeinfahrt hinausführt. Der Innenhof ist von Einschusslöchern und sogar einigen Explosionskratern übersäht, als habe hier vor nicht allzu langher Zeit ein Feuergefecht stattgefunden.

7 Klo: Vier Kabinen mit unheimlich schmutzig aussehenden Schüsseln warten hier auf den Wagemutigen oder den Verzweifelten. Es gibt kein Wasser, dafür aber Waschbecken und in jeder Zelle einen Kanister irgendeines penetrant frühlingsfrischen hochätzenden (aber „garantiert biologisch abbaubaren“) Scheißeauflösers von Shiawase.

8 Der Raum der Stille: Im mit Ausnahme von Raum 3 (bei geschlossener Tür) leisesten Raum des TC ist es so friedvoll leise, dass man nur laut schreien muss, um sich problemlos verständigen zu können. Kleine Trauben nicht zueinander passender Stühle gruppieren sich um 5 ebenso nicht zueinander passenden Tischen. Ein für einen Norm auf Brusthöhe hängender Kronleuchter mit Echtkerzen versperrt zusätzlich den Weg und macht den Raum fies warm. Dafür gibt es einen Snackspender mit enorm salzhaltigen Knabbereien aus Tschechien zum wirklich günstigen Preis (10 Cent pro Pack).

9–11 Die Trashcave: Dies ist der „eigentliche“ Club. Hier wurde die Decke zum darüber liegenden EG entfernt, dessen Außenfenster und Türen wiederum komplett vermauert wurden, wodurch ein 2 Stockwerke hoher Kellerraum entsteht. Wie im TC üblich wurden Wände und Decke mit allerlei Trödel und Trash dekoriert – unter anderem führen 4 Ketten mit Hundeschädeln zum Zentrum der Tanzfläche, wo sie sich unter einem Ventilator, über den Strobolichter montiert wurden, vereinen. Der Boden ist wie im Rest des Clubs Beton, hier an vielen Stellen so abgewetzt, dass rostiges Stahlgeflecht zum Vorschein kommt. In Richtung Raum 12 führt eine Rampe abwärts, die wenn Raum 12 geschlossen ist an zwei über und über mit Flyern, Postern und privaten Mitteilungen beklebten Metalltoren endet. Die schwarze Linie im Plan ist eine aus Presspanplatten bestehende Zwischenwand (eine alte Bauabsperrung), die als Projektionsfläche für einen veralteten 2D Beamer an der Decke dient.

12 Der Mehrzweckraum: Dieses Tonnengewölbe liegt unter der Straße vor dem Trashcave und es scheint zu einem anderen Bauabschnitt zu gehören, denn es ist aus roh verschaltem Beton, wie er in vielen Berliner Bunkern gefunden werden kann, und entlang des Bodens verlaufen Schienen. Die beiden Enden des Raumes sind mit Mauerwerk verschlossen. Hier finden je nach Anlass Konzerte, Privatparties, Tridübertragungen wichtiger Sportereignisse oder auch der gelegentliche Pitfight statt. Außerdem stehen hier drei uralte 2D Arkade-Automaten (School Girl Stalker, Mortal Street Tekken Massacre 3 und Winterbells)

Und? Weiß nun wer was Näheres über den Shootout im Hinterhof?
Khan

Jau, das warn RvR – Runner versus Runner. Offenbar hatte das Team von Soda, Murad und so nen Job, Warez aus SK Tempelhof zu holen. Deren Auftraggeber haben ein anderes Team angesetzt, um die Fragger zu geeken und somit den Preis zu drücken.
Smiles

WTF? Geht’s noch kryptischer?
Khan

Ist doch klar: Der Johnson holt sich ein sündteures Profi-Team, um in fucking SK Tempelhof einzusteigen, und heuert parallel ein ebenfalls teures Profi-Team und gibt dem den Job eine Gruppe Runner zu geeken und ihnen die Warez abzunehmen. Das ist zwar immer noch nicht unbedingt billig, so ne Wetwork, aber X Runner killen ist immer noch more easy (und more cheapy) als nen kompletten SK-Bruch zu zahlen.
Dolor $

Und was hat’s mit dem Gerücht auf sich, dass die Runner von der SST bzw. von Leutz in SST-Uniform gegeeked wurden?
Khan

So wie Scrap es erzählt waren die Sternschnuppen von SK oder nem SK Konkurrenten und die wollten sich die Warez schnappen. Die anderen Runner kamen denen aber zuvor; die haben Soda und Co. mit Granaten defragmentiert, sich den Koffer gekrallt und sind ab, während deren Rigger die Pseudo-Meteors mit nem MG in Deckung gepinnt hat. Musst mal auf teamlink scannen nach Paris, die weiß da mehr drüber, oder zumindest ihre Collegas.
Smiles

2 Antworten zu “Trashcave

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